„Wir müssen reden!“. Füße vom Tisch. Ja, lieber mitreisender Mensch, Du bist gemeint. Jetzt wird Tacheles geredet. Es gibt einiges was unter den Teppich gekehrt wurde. Zu vieles, was verschwiegen wurde. Wahres was Gehör finden möchte.
Es ist an der Zeit es mitzuteilen. Schnapp Dir einen Tee. Oder mach Dir einen Kaffee. Oder wenn das Café bei Dir ums Eck geöffnet hat, lass uns dort treffen. Also bis gleich!

Das Leben ist voller Geschichten. Ich schaue mich um und sehe eine Geschichte nach der anderen an mir vorüber ziehen. Und das aufregende dabei ist: welchen Handlungsstrang verfolge ich weiter? Lasse ich mich von einer Geschichte mitreißen? Oder fällt mein Fokus auf eine andere? Und für mich kann ich in meiner eigenen Geschichte entscheiden, wann ich ein neues Kapitel beginne. Und es somit heißt, ein anderes Kapitel zu beenden. Es fasziniert mich immer wieder: diese Form, die wir ”Leben“ nennen. Und ich entdecke jeden Tag auf’s neue unzählige Geschichten.
Natürlich ”müssen“ wir nicht reden. Ich hatte einfach nur Freude daran, mal etwas dramatischer in einen Artikel einzusteigen. Es geht mir darum, verschiedenste Einflüsse hier in den Blog aufzunehmen. Diese Plattform wächst ja sozusagen mit der Reise. Reisen bedeutet Begegnungen. Das Leben miteinander teilen. Nun bin ich mir durchaus bewusst, dass wir jetzt nicht im gleichen Café sitzen und über Allah und die Welt reden. Jedoch möchte ich gerne ausprobieren, inwiefern es möglich ist, ein solches Gespräch zu führen. Und die Verbindung entstehen zu lassen. Ja, so, als ob wir doch am selben Tisch sitzen und unsere Gedanken teilen. Diese virtuelle Welt hat eben auch sein gutes. Dadurch ist es jetzt in diesem Moment möglich, dass wir verbunden sind. Wie wäre es, wir gehen mit dieser Verbindung spielerisch um und nutzen sie, dass wir enger beisammen sind, anstatt dass wir isoliert sind. Schließlich sitzen wir ja allein vor einem Bildschirm, wenn wir durch das Internet wandern.
Was für Ideen kommen Dir da auf? Wie können wir gemeinsam die virtuelle Welt dafür nutzen?
Gedankensprung: Witzig. So habe ich Dich doch eingeladen mit auf die Reise durch unsere Welt zu gehen. Und auch durch die Phantasie- und Gedanken-Welt. Und dabei habe ich das, was uns nun verbindet ausgeklammert. Die virtuelle Welt.
Wieder zurück zum Thema. Ich lade herzlich zu einem virtuellen Miteinander ein. Zu einem gemeinsamen Kaffee trinken, trotz räumlicher Distanz. Ein Entschleunigen. Sich begegnen. Hierzu habe ich ein paar Vorschläge.
Ein Briefwechsel. Briefe sind schon seit Ewigkeiten eine besondere Art der Kommunikation. Kannst Du Dich noch an Deinen ersten Brief erinnern, den Du bekommen hast? Den ersten Liebesbrief, den Du geschrieben hast? Was?! Du hast noch nie einen Liebesbrief geschrieben? Dann sofort ran an Stift und Papier. Verleih dem Gefühl Deines Herzens Worte für Menschen, die eine große Bedeutung in Deinem Leben haben. Ja. Briefe haben etwas magisches an sich. Doch leider scheidet für mich die Papierform aus. Ich bediene mich der gängigen Email. Ein Briefwechsel auf virtueller Ebene eben. Den ich gerne mit Dir eingehe. Und, nach Absprache, hier auf dem Blog veröffentliche. Schreib mir dazu einfach eine Email an Großstadt-Pocahontas (Email-Adresse siehe in der Sparte ”Kontakt“).
Und was Du mir auch gerne schreiben kannst, sind Tipps und Empfehlungen für das entsprechende Land, in dem ich mich gerade befinde. Vielleicht warst Du da schon und hast ein, zwei geheime Informationen, die Du mir gerne mitgeben möchtest. Momentan bin ich noch in Ägypten und ich freue mich stets darauf, was ich noch kennenlernen darf.
Auch wenn Dich etwas über Ägypten interessiert oder Du Fragen hast und Du gerne meinen Eindruck lesen möchtest, lass es mich wissen. Bestimmt bietet es sich dann an, das ich das Thema aufgreife und einen Artikel darüber schreibe.
Und zu guter Letzt berichte mir von etwas Skurrilem, was Du, auf Reisen erlebt oder entdeckt hast. Passend zur Rubrik „3 Mal Skurriles aus…“

Ägypten:
Deutsche Autokennzeichen, die unter den ägyptischen Nummernschildern hervorlugen. Ja, das darf mir mal jemand erklären. Ist es cool, zu zeigen, dass das Auto aus Deutschland kommt und deshalb lasse ich einfach das Kennzeichen dran? Bin ich einfach nur zu faul, es zu entfernen? Oder ist es gar eine Täuschung? Und ich habe mir ein gefälschtes Nummernschild zugelegt, um mein Auto aufzuwerten?
Weihnachtsbeleuchtung. Ich habe meinen Vater für den Meister aller Rekorde gehalten, wenn es darum geht, die Weihnachtsbeleuchtung hängen zu lassen. Als ich ein Kind war, hat mein Papa zu Weihnachten den Tannenbaum im Vorgarten mit einer Lichterkette dekoriert. Wunderschön erstrahlten die Lichter und brachten eine besinnliche Atmosphäre mit sich. Bis zum Juli. Da gab er sich einen Ruck und entfernte die Beleuchtung. Und ich war mir sicher: so lange hat noch niemand eine Weihnachtsbeleuchtung hängen gelassen. Tja. Bis ich nach Ägypten kam. Hier funkeln einige Balkone und Eingänge, als ob sie zur nächsten Techno-Party laden wollen. Weihnachtsbeleuchtung rund um’s Jahr. Nun sind die Ägypter meine Meister der Lichterketten.
Die Lautsprecher an den Moscheen. Wenn Du Glück hast, befindest Du Dich, in dem Moment, wenn der Muezzin mit seinem Ruf loslegt weit entfernt genug von seinem Lautsprecher. Dieses Glück hatte ich etwa einen Monat lang nicht. Ich wohne im zweiten Stock. Direkt über einer Moschee. Nun muss man sich diese Moschee so vorstellen, dass es eine Räumlichkeit ist, die in das Wohnhaus integriert ist. Nur mit extra Eingang. Und gebetet wird auf der Straße. Unzählige Gebetsteppiche mit Männern darauf, blocken den Straßenzug während des Freitagsgebetes. Angelockt vom Ruf des Muezzins. Und dieser Ruf war direkt vor meinem Schlafzimmerfenster. Tagsüber ist das ja alles schön und gut. Doch wenn Du mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wirst, weil gefühlt der Lautsprecher neben Deinem Bett steht, sieht die ganze Sache schon anders aus. Ich komme ins Grübeln. Die Stimme des Muezzins ist nicht einmal einladend. Ein geleiertes Krächzen beschallt mein Schlafzimmer. Ich bin mir dessen bewusst, dass es in diesem Sinne kein Gesang ist, doch sollten es die Stimmbänder des Mannes schon mitmachen, diese Aufgabe des Rezitierens zu erfüllen. Und ich überlege weiter: angenommen, seine Stimme würde mich willkommen heißen. Dann würde alles wieder zunichte gemacht werden von den Lautsprechern. Lautsprecher die wohl noch aus der Pharaonen-Zeit stammen. Ein blechernder Ton, der Dir schirr das Trommelfell zerreißt. Schätzungsweise gibt es in jeder dritten Straße eine Moschee dieser Art. Mit klappernden Boxen. Nur um eine Vorstellung zu vermitteln, wie viele Lautsprecher hier um die Wette eifern, noch einen Ton abgeben zu können. Dadurch, dass nun öffentliche Räume geschlossen wurden, ist auch die Moschee in meinem Haus zu. Ich genieße es, nachts wieder durchschlafen zu können. Ohne ins Grübeln zu kommen, in welcher Guerilla-Aktion ich die Lautsprecher entführe.

Neue Einflüsse bekommt dieser Blog. Lass uns schauen, was funktioniert, und was wir in die Tat umsetzen. Und solltest Du noch Einfälle für eine Art interaktiven Reiseblog haben, nur raus damit. Ich freue mich auf eine gemütliche Runde, in der wir uns dann darüber austauschen. Möchtest Du mich anderweitig unterstützen, so gibt es die Möglichkeit mich auf einen Kaffee einzuladen. Auf virtueller Ebene eben. Dieses Prinzip der Kaffeepause findest Du im unteren Absatz der Sparte ”Kontakt“.
Mit einem Lächeln, weil sich die Vorfreude über die Veränderung breit macht, verabschiede ich mich für heute. Wir bleiben verbunden. Und weiter geht’s: auf zu neuen Abenteuern. Egal ob nun virtuell, träumerisch oder real. Vielleicht wissen wir sowieso erst am Ende, was von all dem am meisten Sinn gemacht hat. Vielleicht auch einfach nur die Kaffeepause in liebevoller Runde.


Ja, das mit den Adhan in 3facher verzerrter Form, versetzt um einige Sekunden, kenne ich noch aus meiner Zeit in Istanbul. Ich habe mich schon immer gefragt, warum Lautsprecher in der Stadt dafür eingesetzt werden, wenn doch eh alle 100 Meter eine Moschee ist und die Stimme durchaus ausreichen könnte, die benachbarten Häuser zu erreichen.
Doch jetzt wieder, seit langem, in Deutschland sehne ich mich selbst danach. Seufz
Bin gespannt, was du uns in nächster Zeit noch zu berichten hast… ich jedenfalls möchte durch dich den Alltag in Ägypten kennen lernen: Land, Kultur und Menschen und so – in alltäglichen Situationen. Ich stelle mir das so vor, als wäre ich deine blinde Begleiterin und du beschreibst mir die momentanen Situationen inklusive deiner persönlichen Gedanken dazu.
Herzlichen Dank, liebe Susann, für Deinen Kommentar.
Lustig zu hören, dass Du den Adhan vermisst. Das kann ich mir aber gut vorstellen. Es ist ja doch eine besondere Atmosphäre, die entsteht, wenn der Gebetsruf über den Dächern der Stadt schwingt.
Ich freue mich sehr, dass Du “mitreist”- lieben Dank.
Vielleicht kann ich Dir z.B. mit den Artikeln “Lass uns spazieren gehen”, “Tütenflut” oder “Ägyptisches Miteinander” etwas von dem Land, den Leuten und dem Leben hier vermitteln. Alles noch vor der Virus-Welle.
Gerne schreibe ich darüber, wie es nun aktuell ist. Auf jeden Fall ist es eine schöne Idee, dass ich Dich auf diese Weise an die Hand nehme und wir so reisen.
Ich bin gerade dabei, deinen Blog etwas zu durchstöbern und muss wieder erkennen, wie angenehm du schreibst und wie du es schaffst, mich auf deine Reise zu nehmen, ohne das ich physisch dabei sein muss.
Wow! Welch ein großartiges Kompliment. Das bereitet Freude. Ich danke Dir von Herzen.