Was ist deine Geschichte?
Naiv mit einem weichen Herzen und mit großen Augen bin ich schon als kleines Kind durch die Welt gegangen. Voller Phantasie und Grenzenlosigkeit. Doch die Grenzen sollte ich bald kennenlernen. Je älter ich wurde, umso mehr Grenzen bekommt das Leben. Dann will ich so schnell es geht erwachsen sein, damit mir keine Erwachsenen Grenzen setzen, so denke ich es mir. Malen und somit Zeit alleine verbringen, mag ich sehr. Wobei ich auch die geselligen Situationen genieße: mit Freunden spielen, oder mit den Geschwistern Quatsch machen. Doch es gibt auch viele Momente, die mich traurig stimmen, weil ich nicht verstanden werde. Momente in denen das weiche Herz abgehärtet wird. Weiterhin ein Kind, das endlich erwachsen sein will.
In der Jugend fühlt es sich so an, als ob ich schneller sein kann, als die Grenzen, die gesetzt werden. Sport ist mein Lebensmittelpunkt und das Sprinten meine Lieblingsdisziplin. Der Sportplatz gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Das Lernen für die Schule rückt in den Hintergrund. Sport und Freunde treffen ist wichtiger. Und auch mit Freunden die Grenzen überschreiten, die man als Jugendlicher bekommt. Das macht Freude. Aber auch Verantwortung übernehmen und eine Ausbildung zum Gruppenleiter für Ferienfreizeiten machen und zum Übungsleiter im Leichtathletik. Wobei der Übungsleiterkurs mich für einige Zeit von der Schule befreit, ist auch ein wichtiger Aspekt, warum ich das mache. Und weil ich des öfteren als Teilnehmer auf tollen Ferienfreizeiten war, mag ich auch mal als Gruppenleiter so eine tolle Freizeit organisieren. Die Schule habe ich mit dem Abitur abgeschlossen, obwohl es schon lange klar war, dass ich in die kreative Richtung gehe. Aber ich wollte versuchen vernünftig zu sein und mir somit alle Wege offen lassen. Schule ist für mich der Killer der Kreativität. Vereinzelt gute Erinnerungen an ein paar wenige Lehrer. Okay. Das, was aber an der Schule gut war, sind die Freundschaften. Doch auch die Jugend hinterlässt ihre Spuren. Die kindliche Naivität geht verloren. Mag sein, dass ich trotzdem noch eine Naivität habe, die mir dann spätestens als junge Erwachsene genommen werden sollte.
Zu spüren wie hinterhältig Menschen sein können und Lügen aufzudecken ist eine lehrreiche Phase, doch lässt es das Herz noch mehr verhärten. Das Sprinten habe ich schon vor einiger Zeit an den Nagel gehängt. Zu viele Sportverletzungen. Sport ist kein Lebensmittelpunkt mehr. Die Capoeira hat für eine gewisse Zeit eine große Bedeutung. Doch auch da, zuviel Lügen und unechte Menschen. Von ein paar Freunden bin ich enttäuscht. Nun, endlich erwachsen und ich spüre wieder die Grenzen. Jene Grenzen, bei denen ich dachte, dass sie nur von Erwachsenen an Kinder gestellt werden. Doch jetzt erkenne ich, diese Grenzen machen sich Erwachsene selbst und vermitteln diese weiter. An alle und jeden, der in ihrer Nähe ist.
Im Berufsleben wird das alles noch viel komplexer. Zu viele begrenzte, hinterhältige Erwachsene, die da rumirren. Als Jugendliche habe ich mir viele Fragen gestellt. Die, die noch ungelöst sind, gehe ich mit meinem Erfahrungsschatz an.
Ich merke, dass ich lieber mit einem weichem Herzen durch mein Leben gehe, als abgestumpft. Ich erkenne, dass die Naivität ein Teil von mir ist. Ein wertvoller Teil sogar, der mich mit offenen Augen die Welt sehen lässt. Ich habe mein Bauchgefühl kennengelernt, das mich zu Freiheiten führt und mich beschützt, wenn ich darauf höre. Ja, das ist meine Geschichte. Letzten Endes über Grenzen und Freiheiten. Und es ist noch so viel mehr möglich. Sagt mir mein Bauchgefühl. Und noch so viele Fragen, die eine Antwort möchten, sagt mir meine Naivität. Und mein Herz freut sich darauf.

Wofür brennst Du?
Ja, das klingt jetzt pathetisch ABER: Ich brenne für eine bessere Welt. Für eine Menschheit, die wieder erkennt mit dem Herzen zu leben. Mag mein weiches Herz da noch so viele Opfer bringen – das Herzensfeuer bleibt.
Welche Lebenssituation wünscht du dir in genau 30 Jahren für dich selbst?
Als Omi bin ich mit einem zufriedenen Lächeln am meisten in der Hängematte anzutreffen. An einem warmen Ort am Meer. Ein Earth ship darf ich mein Zuhause nennen, wenn ich nicht gerade mit meinem Mann irgendwo auf der Welt ein weiteres Abenteuer erlebe. Zeit mit meinen Nachkommen, Familie und Freunden zu verbringen steht genauso im Mittelpunkt wie eigene Ideen praktisch umsetzen und der Kreativität freien Lauf lassen.
Was berührt Dich?
Die Welt und all ihre Geschöpfe. Zu allgemein? Na dann, gute Film, herausragende Theaterstücke. Oder das passende Buch zur passenden Zeit.
Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus, wenn du alle Freiheiten hättest?
Witzig, mein Thema ist ja Freiheit und diese nehme ich mir so gut es geht- tagein, tagaus. Oft sind es die kleinen Momente, die einen Tag perfekt machen. Die Momente, die mit einem Herzensmenschen geteilt werden. Aber auch die Momente, in denen ich allein bin und in meine Kreativität abtauche.
Was sind deine liebenswürdigen Merkwürdigkeiten?
Ich lache und kicher viel. Ja, sehr viel. Scheint für viele merkwürdig zu sein.
Was ist Dein Lieblingsort?
Warmes Klima, leckere Früchte&gutes Gemüse und herzliche Menschen. Wenn diese Komponenten zusammen kommen, gehört dieser Ort automatisch zu meinen Lieblingsorten.
Was/ welche Tätigkeit macht dir am meisten Spaß/intressiert dich am meisten?Eine Idee in die Tat umzusetzen. Und da ich vielseitig interessiert bin, fangen Ideen bei etwas wie “Großstadt-Pocahontas” an, gehen zu “Wie renovieren ich am besten ein Haus?”, bis zu “Kann man gemeinsam das Unmögliche möglich machen?”.
Was macht Dich glücklich in Deinem Beruf?
Menschen zu berühren, zum Lachen zu bringen und auch Denkanstöße zu geben.
Wenn du nur noch einen Tag zu leben hättest – was würdest du tun?
Ich würde erstmal mir Ruhe nehmen und in mich gehen. Dann weiß ich bestimmt, was ich die letzten verbleibenden 24h tun würde. Jetzt, aus einer Ahnung heraus, würde ich meinen, dass ich in Frieden gehen möchte und dort Worte liebevoll walten lasse, wo es nötig ist. Oder einfach nur in ein paar Minuten einen Abschiedsbrief schreiben und noch schnell einen Fallschirmsprung machen, Schokolade schlemmen und den Rest der Zeit im Bett verbringen.
Wie möchtest du sterben?
In Ruhe, in der Natur. Vielleicht habe ich bis dahin meinen absoluten Lieblingsplatz. Dahin gehe ich dann, nachdem ich meine Herzensmenschen umarmt und geküsst habe. Ja, nichts da, mit im Bett verbringen. Sondern friedlich gehen, wenn die Zeit dazu gekommen ist.
Was denkst du über Liebe?
Für mich ist Liebe eine universelle Kraft, die noch zu sehr unterschätzt wird.
Wofür lebst du gerne(in Deiner Freizeit – nicht Arbeit)?
Dafür meinen Horizont zu erweitern, frei nach dem Motto “Jeden Tag etwas Neues”. So bleibt eine Frische erhalten und ich teste immer wieder meinen Mut. Auch wenn “etwas neues” bedeutet, mal nicht die Lieblingsspeise im Lieblingsrestaurant zu wählen.
Welche Werte sind in deinem Leben wichtig?
Puh, da ist es vielleicht einfacher zu sagen, was mir unwichtig an Werten erscheint: Pünktlichkeit und Realismus. Ich lege großen Wert auf die Werte, die der Natur zugrunde liegen und nicht erdacht sind.
Was beschäftigt Dich gerade?
Es ist 22Uhr. Ich überlege, ob ich jetzt noch etwas herum werke(meine Bauarbeiter Klamotten habe ich noch an), oder ob ich zum Telefon greife und einen Menschen anrufe, den ich gerade vermisse. Solche Gedanken beschäftigen mich gerade. Nichts weltbewegendes, oder vielleicht doch.


